Wie du mit negativen Kommentaren und skeptischer Familie umgehst
Von "Was isst du denn dann noch?" bis "Das ist doch nur eine Phase" – Dein Survival-Guide für die ersten Monate
Du hast dich entschieden, vegan zu leben? Herzlichen Glückwunsch! Aber wahrscheinlich merkst du schon: Die größte Herausforderung sind nicht die fehlenden Rezeptideen, sondern die Reaktionen deines Umfelds.
Die Klassiker – Diese Kommentare kennst du bestimmt schon
- "Aber: Pflanzen haben auch Gefühle!"
- "Menschen sind nun mal Fleischesser!"
- "Das ist doch nur eine Phase."
- "Du wirst krank ohne Fleisch!"
- "Warum machst du es dir so schwer?"
Meine ehrliche Meinung: Diese Kommentare sagen mehr über die Unsicherheit der anderen aus als über deine Entscheidung.
Strategie 1: Die Gelassenheits-Methode
Was funktioniert:
- Ruhig bleiben und nicht in die Defensive gehen
- "Das verstehe ich, so habe ich früher auch gedacht"
- Deine persönlichen Gründe kurz erklären, ohne zu missionieren
- Das Thema wechseln: "Übrigens, wie war dein Wochenende?"
Was nicht funktioniert:
- Lange Diskussionen über Massentierhaltung beim Familienessen
- Mit Statistiken um sich werfen
- Andere von ihrer "falschen" Lebensweise überzeugen wollen
Strategie 2: Essen sprechen lassen
Als Köchin kann ich dir versichern: Nichts überzeugt mehr als leckeres Essen!
Meine Tipps:
- Bringe zu Familienfeiern ein veganes Gericht mit, das alle lieben
- Lade Freunde zum Essen ein – ohne zu erwähnen, dass es vegan ist
- Teile deine Erfolge in der Küche (aber nicht übertreiben!)
- Zeige, wie vielfältig vegane Küche ist
In meinem Kochbuch "Schlicht Vegan-Wirtshausedition" findest du 55 Rezepte, die auch Nicht-Veganer begeistern– von traditioneller Wiener Küche bis zu modernen Interpretationen.
Familie und Freunde: Die emotionale Herausforderung
Wenn die Familie skeptisch ist:
Das Gute: Familien sind meist nur besorgt um deine Gesundheit.
Mein Ansatz:
- Zeige durch dein Wohlbefinden, dass es dir gut geht
- Informiere dich über Nährstoffe (aber werde nicht zum Besserwisser)
- Biete an, beim nächsten Familienessen zu kochen
- Sei geduldig – Veränderung braucht Zeit
Wenn Freunde sich distanzieren:
Die harte Wahrheit: Manche Freundschaften überstehen Veränderungen nicht. Aber die echten Freunde bleiben.
Was mir geholfen hat:
- Nicht jedes Gespräch um Veganismus drehen lassen
- Gemeinsame Aktivitäten finden, die nichts mit Essen zu tun haben
- Ehrlich kommunizieren: "Mir ist wichtig, dass unsere Freundschaft bleibt"
- Neue Gleichgesinnte finden (aber alte Freunde nicht aufgeben)
Dein Mindset: Das Wichtigste überhaupt
Erinnere dich daran, warum du angefangen hast:
- Deine Werte sind wichtig und berechtigt
- Du musst dich nicht rechtfertigen für eine ethische Entscheidung
- Jeder Schritt zu pflanzlicher Ernährung bereichert dein Leben und hat positive Umweltauswirkungen
Sei authentisch, nicht perfekt:
- Du musst nicht der "perfekte Veganer" sein
- Fehler sind okay – du lernst noch
- Deine Reise ist individuell
Praktische Survival-Tipps für den Alltag
Im Restaurant:
- Vorher die Karte checken oder anrufen
- Freundlich nach veganen Optionen fragen
- Notfalls: Beilagen kombinieren
Bei Einladungen:
- Vorher Bescheid geben und Hilfe anbieten
- Eigenes Gericht mitbringen
- Dankbar sein für jeden Versuch
In sozialen Medien:
- Nicht auf jeden Kommentar antworten
- Positive Inhalte teilen statt Diskussionen führen
- Community aufbauen statt streiten
Mein persönlicher Rat nach 4 Jahren
Die ersten Monate sind die härtesten. Aber glaub mir: Es wird so viel einfacher!
Menschen gewöhnen sich an Veränderungen. Was heute noch für Diskussionen sorgt, ist in einem Jahr völlig normal. Meine Familie kocht heute selbstverständlich vegan, wenn ich zu Besuch bin.
Bleib bei dir, bleib authentisch – und lass dich nicht entmutigen.
Du brauchst Unterstützung auf deinem veganen Weg? Dann komm in mein Coaching oder besuche einen meiner Kochkurs, wo du nicht nur leckere Rezepte an die Hand bekommst, sondern auch Gleichgesinnte triffst.
